Station 18 - Pfarre Sierninghofen Neuzeug

Die Pfarre St. Berthold Sierninghofen-Neuzeug

Wahrscheinlich war unser Gebiet bereits in der jüngeren Steinzeit bewohnt. Wissenschaftlich belegt ist dies aber nicht.  Dass sich bei uns um Christi Geburt schon die Römer niederließen, ist durch Funde belegt. Im Jahre 1890 fand man am Kreuzberg eine große römische Münze mit dem Bildnis der Faustina, Tochter des Kaisers Antonius Pius und Gemahlin des Kaisers Mark Aurelius. Außerdem sollen die Römer in Neuzeug bereits die Wasserkraft zur Bearbeitung von Eisen genutzt und das Christentum verbreitet haben.  Als sich dann um ca.  500 nach Christus die Römer zurückzogen, tauchten bei uns die Bajuwaren (Bayern) auf. 

Zum ersten Mal wird der Name Sierning im Jahre 777 in der Stiftungsurkunde von Kremsmünster schriftlich erwähnt. 

Herzog Tassilo und die bayrischen Herzöge erwarben sich große Verdienste um die Missionierung und Verbreitung des katholischen Glaubens. Sierning war eine sogenannte Urpfarre, von denen es in OÖ ca. 50 gab.  



Nachstehend die Ausdehnung der Pfarre Sierning 

Ausdehnung der Pfarre Sierning


Im Laufe der Zeit entließ die Pfarre Sierning 28 Tochterpfarren in die Selbstständigkeit, so auch die Pfarre Sierninghofen/Neuzeug.

Die erste Erwähnung der Kirche in Sierning erfolgte 985. Damals gab es hauptsächlich Holzkirchen, wobei es nicht sicher scheint, ob Sierning aufgrund der Bedeutung schon eine Steinkirche war. Auf jeden Fall gingen die Gläubigen von Sierninghofen und Neuzeug nach Sierning in die Kirche. Der Kirchweg führte über den Kreuzberg nach Sierning.

Kreuzberg

Die erste Erwähnung von Sierninghofen fand Anfang des 14. Jahrhunderts statt.
Sierninghofen heißt so viel wie die Höfe am Sierninger Bach. Neuzeug wurde Ende des 15. Jahrhunderts das erste Mal erwähnt, Newenzeug bedeutet so viel wie „neues Zeug“. 

Zum Gebet und zu Begräbnissen wurden in Sierninghofen und Neuzeug Glocken am Gebäude der Firma Bayer, früher „Turndlmühle“,  und am Girkinger Stadel geläutet. 

Im Jahre 1885 wurde dann die Lourdeskirche eingeweiht und dort fanden fallweise Gottesdienste statt. 

Ab 1941 brauchten die Gläubigen nicht mehr nach Sierning in die Kirche gehen, denn in der Lourdeskirche gab es ab nun regelmäßig Gottesdienste. Die Lourdeskirche wurde ab 21. Oktober 1941 als Kooperator-Expositur festgelegt, was bedeutete, dass Sierninger Kapläne als Katecheten in der Volksschule und als Messleser in der Lourdeskirche agierten. Das Gebiet der Expositur wurde von der Pfarre Sierning abgetrennt, dazu kam von der Pfarre Garsten die Ortschaft Schwamming, und sozusagen auch der Pfarrpatron, der Hl. Berthold, der 1. Abt des Benediktinerklosters Garsten. Der erste  Expositus war von 1941 bis 1943 Johann Kaich, ihm folgte Johann Friedwagner 1943 - 1952).SegnungJohann Friedwagner bei der Segnung der neuen Brücke in Neuzeug (1949)

Das stetige Wachsen des Siedlungsgebietes ließ auch die Expositur (die Kooperator - Expositur wurde am 1.1.1959 zur Pfarrexpositur St. Berthold erhoben) enorm anwachsen. Sehr schnell wurde die Maria Lourdes-Kirche (trotz Erweiterung 1950) wie alle anderen nötigen Räumlichkeiten zu klein. 


Ab 1952 wirkte Expositus Josef Kreuzeder. 

Expositus Josef Kreuzeder


Es konnten der Pfarrhof und das Pfarrheim gebaut und der Aufbau der Seelsorge abgeschlossen werden. Auch wenn der Bau einer neuen Kirche noch geraume Zeit in Anspruch nahm, war der Weg zu einer selbständigen Pfarre vorgezeichnet. Am 1. Jänner 1963 erhob Bischof Zauner die damalige Pfarrexpositur Sierninghofen-Neuzeug zur eigenständigen Pfarre. Somit wurde Pfarrkurator Joseph Kreuzeder zum ersten Pfarrer von Sierninghofen-Neuzeug bestellt und es wurde ihm die neu errichtete Pfarre St. Berthold übertragen. (Ulrike Angerer, Pfarre Sierninghofen/ Neuzeug).

Die Kirche wurde 1971 eingeweiht (siehe Lupe Pfarrkirche)